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Glossar

Was ist eigentlich ...?

Die Macht der Worte

Vielleicht stossen Sie auf meinen Seiten auf Begrifflichkeiten, die Ihnen noch nicht vertraut sind.
Hier haben Sie die Möglichkeit einige Erklärungen zu finden, gerne bespreche ich auch Fragen zu
Methoden, Ansätzen und Symptomen mit Ihnen im persönlichen Gespräch.

„Die Begriffe, die man sich von was macht, sind sehr wichtig.
Sie sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann.“

Bertolt Brecht

Gesprächstherapie (Rogers)
Grundhaltungen der Personenzentrierten Gesprächsthe­rapie

Kongruenz:

Unter diesem Begriff versteht Rogers (Rogers, C.: Der neue Mensch 1981 vgl. auch Quitmann, H.: Humanistische Psychologie 1996 und Kirr, J.: Grundkonzepte der Psychotherapie 1989) Echtheit, Unverfälschtheit, oder / und Tran­sparenz seitens des Therapeuten.

Hiermit macht Rogers klar, daß es dem Klienten in einer Beziehung nur möglich ist zu wachsen, wenn ihm der Therapeut so gegenübertritt, wie er wirklich ist. Das heißt, er ist in dieser Beziehung, in diesem Moment selbst auch Mensch, kann also auch über seine Gefühle und Einstellungen offen reden und stellt sich nicht als je­manden dar, der etwa nur aufgrund seiner Profession in der Hierarchie weiter oben ange­siedelt ist als der Klient. Der Therapeut muß (und darf) sich also nicht hinter Fassaden, Rollen und Floskeln verstecken, sondern muß sich in die Situation gerade auch emotional einbrin­gen können – eine unmittelbare echte Beziehung von Person zu Person eingehen. Da­bei darf er sich selbst als Person nicht verleugnen, darf keine Ab­wehrhaltungen ein­nehmen und vor allem muß er sich als Helfer seines Gegen­übers verstehen, der aus dieser Beziehung ebenfalls gestärkt und mit neuen Lerner­fahrungen hervorgehen kann.

Diese Transparenz ermöglicht das Vertrauen des Kli­enten, der sich so sei­nem Ge­genüber öffnen kann, um sich so mit dessen Unterstützung und Hilfe zu erfor­schen.

Inkongruenz hingegen, würde dem Klienten sofort auffallen. Tonfall, Mimik, Gestik, also Signale auf verbaler und nonverbaler Ebene würden dem Klienten sofort auffal­len und er würde sich nicht verstanden fühlen und sich demzufolge verschließen. Dies alles setzt natürlich ein starke Persönlichkeit des Helfenden voraus und auch Ro­gers weiß, daß dies nicht immer einfach ist. Entscheidend für diese Einstellung – nicht Technik – ist al­so allein die menschliche Substanz des Therapeuten. Er muß sich in dieser Beziehung selbst erleben, wahrnehmen und einbringen können.

„Es besteht also eine genaue Übereinstimmung oder Kongruenz zwischen dem körperlichen Empfinden, dem Gewahrsein und den Äußerungen gegenüber dem Klien­ten.“ (s. o. Seite 67)

Empathie:

Unter Empathie versteht man das einfühlende Verstehen, das nichtwertende Einge­hen, also das echte Verständnis einer Person.

Ist der Therapeut in einer Beziehung kongruent, so ermöglicht dies ihm, sich auf den Gegenüber einzulassen und so die Welt mit dessen Augen zu sehen. Er ist also dar­um bemüht, „den Klienten in seinem Erleben (und seinen damit verbundenen Werthal­tungen, Motiven, Wünschen und Ängsten) zu verstehen.“ (Kirr, J.: Grundkonzepte der Psychotherapie 1989; Seite 205)

Was sich hier relativ einfach anhört, ist sowohl in der Praxis, als auch in der wissen­schaftlichen Diskussion, der schwierigste und auch heikelste Aspekt und führte schon zu Lebzeiten Rogers zu heftigen Auseinandersetzungen.

So beschreibt Rogers dieses einfühlsame Verstehen als einen Vorgang im Gespräch, wo der Therapeut „genau die Gefühle und persönlichen Bedeutungen spürt, die der Klient erlebt, und daß er dieses Verstehen dem Klienten mitteilt. Unter optimalen Um­ständen ist der Therapeut so sehr in der privaten Welt des anderen drinnen, daß er oder sie nicht nur die Bedeutung klären kann, deren sich der Patient bewußt ist, son­dern auch jene knapp unterhalb der Bewußtseinsschwelle.“ (Rogers, C.: Der neue Mensch 1981; Seite 68)

Da es sich bei diesem Verstehen aber um das Verstehen des Therapeuten handelt, nicht dem des Klienten, kann es so unter Umständen zu gravierenden Mißverständ­nissen kommen. Denn um einen Klienten richtig verstehen zu können, muß man in der Beziehung zu ihm zuallererst einmal davon ausgehen, daß weder er – und noch weni­ger man selber – seiner gesamten inneren Welt bewußt ist.

Diese innere Welt, bestehend aus Gefühlen, Empfindungen und mit Wertungen ver­bundenen Erfahrungen und Wahrnehmungen, müssen nun auf einem langen Weg der Selbstexploration gemeinsam offengelegt werden. Durch ständiges Feed-Back mit ei­genen Worten ver­sucht der Therapeut hierbei, selektiv (nicht interpretativ) die ge­fühls- und erlebnismäßigen Inhalte aus dem Ge­spräch mit seinem Gegenüber aufzu­greifen und ihm dann mitzuteilen, was er von dessen Erlebniswelt glaubt, verstanden zu ha­ben.

So kann er immer weiter in die Welt des Klienten eintauchen, welcher sich im­mer wei­ter öffnen wird, weil er sich von seinem Gegenüber verstanden fühlt. – Denn er merkt so auch, daß er verstanden werden will. Es geht also nicht lediglich um ein „spiegeln“, ein „papageien-ähnliches Nachplap­pern“ der Aussagen des Klienten, wie diese Vorgehensweise oft mißinterpretiert wurde.

Vielmehr geht es also darum, sich einfühlend, nicht interpretativ vom hohen Roß ei­nes etwaigen medizinisch-therapeutisch-diagnostischen Standpunktes herab, dem Gegen­über als (neugieriger, aber nicht fordernder) Mensch zu nähern und sich so in dessen innere Welt hineinzuversetzen. Ihn also auch in seiner Welt zu verstehen und zu ak­zeptieren, wie er sie empfindet.

Bedingungslose positive Zuwendung:

Rogers beschreibt diese Grundhaltung als „das Akzeptieren, die Anteilnahme oder Wertschätzung“ (Rogers, C.: Der neue Mensch 1981; Seite 68) des Therapeuten gegenüber den Gefühlen und Äußerungen seines Klienten.

„Wenn der Therapeut eine positive, akzeptierende Einstellung gegenüber dem erlebt, was der Klient in diesem Augenblick ist, dann wird es mit größerer Wahrscheinlich­keit zu therapeutischer Bewegung oder Veränderung kommen. Der Therapeut ist ge­willt, den Patienten sein jeweiliges momentanes Gefühl ausleben zu lassen – Verwir­rung, Groll, Furcht, Zorn, Mut, Liebe und Stolz.“(Rogers, C.: Der neue Mensch 1981; Seite 68)

Dies bedeutet nicht, daß der Therapeut diesen Gefühlen unbedingt zustimmen muß. Es bedeutet aber, daß er seinen Gegenüber ohne Wertung und Vorurteil annimmt, wie er in diesem Moment ist.

Erreichen kann man diese positive Wertschätzung nur, indem man den Gegenüber als ei­genständigen Menschen respektiert, mitsamt seiner Gefühlswelt und den daraus re­sultierenden Handlungen. Man versucht demzufolge auch nicht, dem Gegenüber eige­ne Werte, Meinungen und Empfehlungen aufzuzwingen – auch wenn diese auf den er­sten Blick gut gemeinte Ratschläge zu sein scheinen.

Wichtig ist nämlich, daß sich der Therapeut immer wieder verdeutlicht, daß er einer Person in seiner ganzen Einzigartigkeit, einem In­dividuum gegenüber sitzt. Die­ses Indi­viduum ist, genau wie der Therapeut selbst, zuallererst ein Mensch. Er setzt sich u. a. zu­sammen aus eigenen Gefühlen, eigenen Problemen, eigenen an­gelernten Schablonen und ei­genen Verhal­tensweisen und -mustern. Kann der Therapeut dies verstehen, erle­ben und seinem Gegenüber ak­zeptierend ent­gegenbringen, so wird auch jener ler­nen, sich zu verste­hen, zu akzep­tieren und zu ach­ten.

Der Klient lernt in dieser Beziehung genauso wie der Therapeut, „zwischen seinem Wert als Mensch und der Bewertung seiner Handlungen zu differenzieren.“ (Kirr, J.: Grundkonzepte der Psychotherapie 1989; Seite 205)

Es steht wohl au­ßer Frage, daß sich diese Grundeinstellung der Achtung menschli­chen Lebens und seiner Viel­falt gegenüber nicht erlernen, nicht schematisieren läßt.

Denn diese entgegengebrachte emotionale Wärme – Liebe – ist nur echt und wird als solche empfunden, wenn sie wirklich „von innen“ kommt.

Natürlich entwickelten sich auf der Basis dieser Grundeinstellungen im Laufe der Jah­re immer weitere Interpretations- und Modifikationsansätze, die Rogers selber zu­meist mißbilligte. Auch setzte teilweise heftige Kritik ob dieser Einstellungen ein, die Rogers dann aber pro­duktiv umzusetzen wußte und die letztendlich, geprägt durch die neu­en (theoretischen und praktischen) Lernerfahrun­gen, dazu beitrugen, daß die­ses Thera­piekonzept durch seine stetige, lange Entwicklung und Hinterfra­gung, eines der bester­forschten und über­prüften Konzepte an sich ist.

Denn bereits seit 1949 liegen Forschungsergebnisse vor, die Rogers personenzen­trierten An­satz bestätigen. Rogers selbst konnte ja ebenfalls eine Menge an For­schungsergebnissen vor­legen. Sie beweisen tatsächlich, daß Veränderungen in der Persönlich­keit stattfin­den, wenn gün­stige Voraussetzungen in einer therapeutischen Beziehung ge­geben sind. Da dieses Konzept also eines der wissen­schaftlich bester­forschten, sozi­alpsychologischen „Vorgehenswei­sen“ ist, ist es kaum verwunderlich, daß es auch an­dere Verfahren und Handlungsmethoden wesentlich beeinflusst hat.

Quelle: http://www.carlrogers.de

Hypnotherapie (Erickson)

„Jeder Mensch ist ein Individuum. Die Psychotherapie sollte deshalb so definiert werden, daß sie der Einzigartigkeit der Bedürfnisse eines Individuums gerecht wird, statt den Menschen so zurechtzustutzen, daß er in das Prokrustesbett einer hypothetischen Theorie vom menschlichen Verhalten paßt.“   Erickson 1979

Die Arbeit des amerikanischen Psychiaters Milton H. Erickson (1901-1980), der als der bedeutendste Praktiker und Lehrer der modernen Hypnotherapie angesehen werden kann wird, ist in den letzten 20 Jahren im deutschen Sprachraum immer bekannter geworden. Inzwischen sind auch die gesammelten Werke von Erickson ins Deutsche übersetzt, und es finden regelmäßig große Tagungen und Kongresse zur Hypnose statt, die – neben anderen Hypnosegesellschaften – großenteils von der Milton H. Erickson Gesellschaft (M.E.G. e.V. München) organisiert werden. International wird das Erbe von Erickson durch die Erickson Foundation weiterentwickelt und gefördert.

Obwohl Erickson eine Vielfalt origineller Lösungsstrategien (strategischer Ansatz) entwarf und das therapeutische Interventionsrepertoire ganz wesentlich durch seine hypnotherapeutischen Ansätze bereicherte, bestand sein eigentliches Genie wohl darin, klientenspezifische Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten, Lebenserfahrungen und Erinnerungen als therapeutische Ressourcen in kurzzeittherapeutischen Verfahren so zu aktivieren (statt Defizit- Ressourcen-Orientierung), daß sie dem Klienten zur Realisierung seiner eigenen Ziele wirkungsvoll verhelfen (Utilisationsansatz). Man kann seine Methode vielleicht beschreiben als: „Alles zu nutzen, was hilft“! Erickson sah jeden Menschen als einzigartig an, und er nutzte deshalb für die Therapie, was immer der Klient in der Sitzung anbot oder in die Praxis „mitbrachte“.

Erickson versuchte, den Klienten in seiner persönlichen „Realitätskonstruktion“, in seiner individuellen inneren Welt von Einstellungen, Werten, subjektiven Erfahrungen und Interpretationen zu verstehen und zu begegnen. Und er war sehr erfolgreich darin! Ericksons Kreativität in der Wahrnehmung von Details, im Umgang mit allen Botschaften des Klienten, im strategischem Denken und psychotherapeutischen Handeln ermöglicht es ihm, dem Klienten in seiner subjektiven Welt zu begegnen und somit manchmal schnelle und gewissermaßen genial-einfache Lösungen oder Wege zur Veränderung zu finden.

Quelle und mehr Infos: http://www.erickson-institut-berlin.de/

Lösungsorientiert (deShazer)
Die lösungsorientierte Kurztherapie, auch lösungsfokussierte Kurztherapie, (engl. solution focused therapy) ist eine spezielle Art der Gesprächstherapie, die von den Psychotherapeuten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg 1982 erstmals vorgestellt wurde. Sie geht von dem Standpunkt aus, dass es hilfreicher ist, sich auf Wünsche, Ziele, Ressourcen, Ausnahmen vom Problem zu konzentrieren anstatt auf Probleme und deren Entstehung. Dieser Therapieansatz verbreitet sich in den letzten Jahren auch in anderen Bereichen wie Coaching, der Pädagogik, dem Management sowie der Seelsorge.

Das zentral und radikal „Neue“ am „Lösungsfokussierten Ansatz“ ist das Bekenntnis zur „Einfachheit“ („Simplicity“): Um in komplexen Situationen und Systemen erfolgreich zu sein, ist es nicht immer hilfreich, sie modellieren und verstehen zu wollen – hilfreicher ist es oft, unvoreingenommen zu beobachten, was alles wie gewünscht funktioniert, um in kleinen Schritten mehr davon zu tun.

Lösungsfokussierung geht davon aus, dass:

  1. positive Veränderungen in komplexen Situationen auf Basis kleiner Schritte geschehen;
  2. für diese Schritte nur wenige Informationen über das, was bisher schon etwas besser funktionierte, genügen;
  3. bei Analysen nicht die Frage „wie ist es – wie kam es dazu?“, sondern die Frage „was macht den Unterschied zwischen besser/schlechter aus?“ ins Zentrum rückt;
  4. anstelle des „theoretisch umfassend Verstehenwollens“ das konkrete Handeln in kleinen Schritten tritt;
  5. von allen Beteiligten angenommen wird, dass sie interessiert an positiven Veränderungen sind.

Die drei Grundprinzipien der Lösungsfokussierung

  1. „Repariere nicht, was nicht kaputt ist!“
  2. „Finde heraus, was gut funktioniert und passt – und tu mehr davon!“
  3. „Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt – dann höre damit auf und versuche etwas anderes!“

Die sechs Merksätze zur lösungsfokussierten „Einfachheit“ („Simplicity“)

  1. Lösungen statt Probleme: „Nicht das Problemverständnis vertiefen, sondern erkunden, wie es ist, wenn es besser ist“.
  2. Interaktion statt isolierter Individualität: „Unser Verhalten entwickelt sich in der Interaktion mit anderen. In der Lösungsfokussierten Arbeit wird nicht über Meinungen, Glaubenssätze oder Werte diskutiert, sondern über beobachtbares Handeln“.
  3. Beachte und nutze das, was da ist – nicht das Fehlende: „Nicht die Lücke zwischen ‚Ist‘ und ‚Soll‘ ermitteln, sondern das, was – wenn auch nur selten – heute bereits etwas besser ist“.
  4. Die Chancen im Gestern, Heute und Morgen sehen: „Chancen in der Zukunft und im Heute zu überlegen, ist ein vertrauter Gedanke. Eher unüblich ist es, auch im ‚Gestern‘ bewusst das zu erkunden, was sich früher bereits als Chance zeigte – um auch das zu nutzen“.
  5. Einfache Sprache: „Statt langer, komplizierter, abstrakter und beeindruckend klingender Worte einfache Alltagsworte benutzen“.
  6. Jede Situation als speziell sehen – keine schlecht passende allgemeine Theorie darüber stülpen: „Offen und neugierig sich jedes Mal von neuem positiv überraschen lassen“.

Quelle und mehr Infos: Wikipedia

Schematherapie (Young)
Ein neuer Ansatz im Rahmen psychothera-peutischer Interventionen ist die von Jeffrey Young und Kollegen entwickelte Schematherapie: eine integrative Therapie, die Konzepte der kognitiven Verhaltenstherapie um emotions- und erlebnisfokussierte Elemente erweitert.
Der Schemabegriff geht auf Piaget (1976) zurück. Grawe entwickelte diesen Begriff  als „neuronale Netzwerke“ weiter. Young meint damit tief verwurzelte Lebensthemen, oder anders formuliert „wunde Punkte“ die, zumeist in der Kindheit, durch Verletzungen von Grundbedürfnissen entstehen und in der Gegenwart zu selbstschädigenden Überreaktionen führen.

Quelle und mehr Infos: http://www.ist-b.de

Provokative Therapie ( Farelly)
Die Provokative Therapie ist eine von Frank Farrelly entwickelte Form der Psychotherapie, in der mit humorvoller Provokation der Widerspruchsgeist, die Selbstverantwortung und die Eigenständigkeit des Klienten geweckt und entwickelt werden sollen.

Konzept

Die Provokative Therapie wurde Anfang der Sechzigerjahre vom amerikanischen Therapeuten Frank Farrelly entwickelt. Er arbeitete zu der Zeit in einem psychiatrischen Krankenhaus mit psychisch schwer gestörten Patienten und es gelang ihm in den Folgejahren, etliche dieser Patienten aus der Psychiatrie „hinauszuprovozieren“.

Die Provokative Therapie versteht sich als eine lösungsorientierte Kurztherapie. In der Provokativen Therapie wird das spielerische Element in der Therapie betont. Vom Therapeuten werden ungewöhnliche Reaktionen und Selbstvertrauen in die eigene Intuition erwartet. Die Methode will konstruktive emotionale Reaktionen provokativ herausfordern und nicht verletzen oder beleidigen.

Die Grundidee ist, dass der Therapeut die selbstschädigenden Verhaltensweisen des Klienten humorvoll persifliert, so dass der Klient selbst über sein Verhalten lachen kann und damit größere mentale Freiheit gewinnt. Darüber hinaus wagt der Provokative Therapeut Bewertungen auszusprechen, die der Klient insgeheim zwar selbst denkt, aber für sich behält. (Hier spielt die Intuition und die Erfahrung des Therapeuten eine wichtige Rolle.) So kann es denn gut sein, dass der provokative Therapeut eine (in Worten) abschätzige Bemerkung über das Äußere oder die Intelligenz des Klienten macht, dies aber durch Übertreibungen, Stimmton und Gesichtsausdruck („augenzwinkernd“) anders konnotiert, und damit ein Reframing anbietet. Der Klient erlebt, dass das von ihm insgeheim Gedachte, vor dem er selbst so viel Angst hatte und was er selbst so schrecklich fand, dass es unaussprechlich blieb, doch ausgesprochen werden kann. Und gleichzeitig erlebt er eine Neubewertung des „Schrecklichen“, so dass er befreiend lachen und sich von den lähmenden Gedanken distanzieren kann.

Ähnlich wie im hypnotherapeutischen Ansatz von Milton H. Erickson wird die Reaktanz des Klienten provoziert, um Veränderung zu bewirken. Die Absicht ist, den Klienten dazu zu bewegen, dem Therapeuten zu widersprechen, dadurch widerspricht er sich aber selbst und das bisherige einschränkende Glaubensystem wird dadurch geschwächt, im besten Fall komplett entmachtet.

Quelle und weitere Infos: Wikipedia

NLP (Bandler & Grinder)
Neuro-Linguistisches Programmieren,
kurz NLP, wurde Anfang der siebziger Jahre von Richard Bandler, John Grinder und Robert Dilts entwickelt, seither kontinuierlich ergänzt, verfeinert und weiterentwickelt.Im wesentlichen bezeichnet man heute mit NLP Interventionsmuster und Techniken zur Veränderung menschlichen Verhaltens und Erlebens, die auf die anfängliche Arbeit der NLP-Begründer zurückgehen. Mit NLP wird aber auch die Arbeit von Therapeuten beschrieben, die bestimmte Glaubenssätze und Grundannahmen des NLP-Modells teilen.
NLP war ursprünglich nicht als Therapieform gedacht, heute ist das Methodenrepertoire jedoch so variantenreich und umfassend, dass NLP als eigenständiges Therapieverfahren angesehen wird.
Die kürzeste und einfachste Definition von NLP lautet:
„NLP ist das, was Du tust, damit es Dir und anderen gut geht.“

Jeder Versuch einer ausführlicheren Definition mag zwar wissenschaftlich exakter, dafür gleichzeitig jedoch auch unverständlicher ausfallen. Die wesentlichen Grundannahmen des NLP erschließen sich indes aus der Zusammensetzung seiner drei Begriffe.
Neuro steht als Synonym für unsere Sinnesorgane, also für Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken.
Linguistisch stammt vom lateinischen Wort ‚lingua‘ und meint die Art und Weise, wie wir mittels Sprache verraten, was in unserem Kopf vor sich geht. Durch Sprache werden die nervlichen Vorgänge, die Erfahrungen in der Welt und in uns, dargestellt und geordnet.
Programmieren bedeutet, dass die Muster der sinnlichen Wahrnehmung und der Sprache systematisch genutzt werden können, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Programme sind Denk- und Verhaltensgewohnheiten, über die sich innere Einstellungen in praktisches Handeln niederschlagen.
„Übersetzt“ bedeutet das: Unser Sprechen ist mit unserem Denken und Fühlen eng verbunden. Es gibt deshalb Wechselwirkungen und die Möglichkeit, mit Sprache sowohl das Denken und Handeln anderer Menschen als auch das eigene Denken und Handeln zu beeinflussen. NLP entstand durch die Forschungsneugier von Bandler, Grinder und Dilts, deren treibende Forschungsfragen lauteten:
Was macht einen genialen Kommunikator aus?
Haben verschiedene Kommunikatoren gemeinsame Erfolgsstrategien?
Wenn es solche Strategien gibt, wie lassen sie sich systematisieren?

Sie analysierten die Arbeit der Kommunikations-Koryphäen Milton H. Erickson ( Hypnose), Virginia Satir (Familientherapie) und Frederic S. Perls (Gestalttherapie) und fanden Erfolgsstrategien heraus, die in jedem psychischen Veränderungsprozess und in der Kommunikation nützlich sind, um erfolgreich zu agieren.
So betrachtet, kann man NLP als kommunikatives Denkmodell verstehen, das Erfolgstrategien liefert für Menschen, die mit anderen Menschen arbeiten.  NLP hat sich zuerst bei Therapeuten, Beratern und Trainern durchgesetzt, die auf der Suche nach effektiveren Methoden dessen Wirksamkeit erkannten, danach bei Ärzten, Sozialberufen und Lehrern.

Die Popularität des NLP in Kombination mit dem verbreiteten Halbwissen, was NLP überhaupt ist, ist Anlass zu häufiger Kritik an der Wirksamkeit des NLP an sich. Es liegt jedoch an der Seriosität, der Wertehaltung und Ausbildung des Anwenders, ob und inwieweit NLP zu den erwünschten Verhaltensänderungen führt.

Quelle: Manager Seminare 
http://www.managerseminare.de/Datenbanken_Lexikon/NLP,153089

Autogenes Training
Autogenes Training ist eine auf Autosuggestion basierende Entspannungstechnik. Es wurde vom Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz aus der Hypnose entwickelt, 1926 erstmals vorgestellt und 1932 in seinem Buch „Das autogene Training“ publiziert.

Heute ist das autogene Training eine weit verbreitete und – beispielsweise in Österreich sogar gesetzlich– anerkannte Psychotherapiemethode.Autogen (zusammengesetzt aus griech. αὐτό auto ‚ursprünglich, selbsttätig‘
und lat. genero ‚erzeugen, hervorbringen‘) ist genau genommen nicht das Training, sondern die Entspannung: Der Begriff ist eine Verkürzung von Training für autogene Entspannung, in der Bedeutung also von Training für von innen heraus erzeugte Entspannung, im Gegensatz zu von außen erwirkte Entspannung.
In der Übungsphase wird die Entspannung heute häufig, gegen die Grundidee und die ausdrückliche Anweisung von Johannes Heinrich Schultz, dennoch zunächst von außen induziert, zum Beispiel durch einen Trainer oder durch einen Tonträger.
Ziel ist jedoch die Entspannung von innen her, ohne äußeres Zutun und ohne äußere Unterstützung.
Der Begriff des autogenen Trainings wird häufig mit AT abgekürzt.
Das autogene Training entstand aus Beobachtungen, die Schultz im Rahmen seiner Hypnoseforschung machte. Schultz nannte sein Verfahren „konzentrative Selbstentspannung“, und diese Entspannung der Muskulatur war die Grundlage seiner Psychotherapiemethode.
Die Ruhe entsteht Schultz zufolge durch die Muskelentspannung und die dem Gehirn in dieser Form mitgeteilte Meldung: „In der Peripherie herrscht Ruhe“. Innerhalb der psychotherapeutischen Verfahren ist das autogene Training somit dem Bereich der Körpertherapie zuzuordnen, weil der Ausgangspunkt und die Grundlage die zunächst nur körperlichen Veränderungen der Muskel- und Gefäßspannung sind.
Gleichzeitig kann das autogene Training als Selbsthypnose aufgefasst werden. Denn beim autogenen Training versetzt sich der Übende durch Autosuggestion selbst in den „umgeschalteten“ Zustand. Unter Umschaltung versteht Schultz den Wechsel vom normalen Wachzustand in einen veränderten, hypnotischen Bewusstseinszustand. Diese Umschaltung wird – außer vor dem Schlafengehen – nach jedem Training wieder aufgehoben (im Fachjargon: „zurückgenommen“).
Das autogene Training wird in drei Stufen gegliedert:

  • Die Grundstufe:  früher als Unterstufe bezeichnet):
    Ihre Techniken wenden sich an das vegetative Nervensystem.
  • Die Mittelstufe: Ihre Methoden bezwecken die Beeinflussung des Verhaltens durch formelhafte Vorsatzbildung.
  • Die Oberstufe: Ihre Methoden erschließen unbewusste Bereiche des Trainierenden.

Die Anwendungsbereiche des autogenen Trainings bestehen für gesunde Menschen vor allem im Sport, in der Managerschulung, in der Vorbeugung gegen Burnout-Syndrom und im Bereich des Lernens. Gesunde Menschen nutzen vor allem die Techniken der Grundstufe und der Mittelstufe.
Medizinische Indikationen für das autogene Training sind klassischerweise Neurosen, phobische Störungen und psychosomatische Erkrankungen, zum Beispiel Flug- und Platzangst, Magengeschwüre und Begleittherapien bei Krebserkrankungen.
Anfänger können mit autogenem Training in wenigen Stunden gute erste Ergebnisse erzielen. Kurse werden typischerweise im Umfang von etwa 3 bis 14 Stunden angeboten.
Im Gegensatz dazu erfordert die Zertifizierung als AT-Trainer eine gründliche Ausbildung. Ausbildungsdauern reichen von etwa 24 bis 168 Stunden.

Quelle: Wikipedia

Coaching
Business-Coaching
ist für die professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungs- und Steuerungsfunktionen
in Unternehmen oder Organisationen gedacht. Als ergebnisorientierter Prozess dient Coaching der Stärkung und dem Erhalt der Leistungsfähigkeit, der Förderung von Selbstführung und gesunder Work-Life-Balance.
HvH-Coaching wird auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Sie werden angeregt, durch das Erkennen von Ursachen, eigene Lösungen zu entwickeln. Ihre Selbstreflexion und Ihre (Selbst-) Wahrnehmung werden gezielt gefördert. Sie werden Ihre Ziele und Ressourcen neu entdecken und Ihre Pläne und Ideen klarer strukturieren. Am Ende steht immer ein messbarer Nutzen für Sie oder Ihr Unternehmen.
Aufgabe beim Coaching ist es, Sie bei der Optimierung Ihrer Potentiale für eine zukunftsgerechte Entwicklung zu begleiten.
Unterstützt werden z.B.:

  • Möglichkeiten und Grenzen zu erkennen
  • Hürden und Blockierungen zu überwinden
  • Herausforderungen eigenständig zu lösen
  • Ihre Einstellungen und Ihr Verhalten weiterzuentwickeln
    und dadurch effektive Ergebnisse zu erreichen

Private-Coaching:
Wann ist ein Coaching auch außerhalb der beruflichen Umgebung sinnvoll,
wobei kann es helfen, und wo liegen seine Grenzen?
Private-Coaching kann helfen, wenn Sie sich in einer persönlichen „Übergangsphase“ befinden, Sie Ihre vertrauten Denk- und Verhaltensroutinen gerne an neue Verhältnisse anpassen möchten oder Sie persönliche Entscheidungen treffen müssen, deren Tragweite und Risiken noch ungewiss sind.
Hier einige typische Ausgangssituationen, bei denen Coaching Sie unterstützen kann.
Sie möchten:

  • Entscheidungen in wichtigen Situationen treffen
  • Besser mit Stress umgehen
  • Belastende Gewohnheiten ablegen
  • Endlich Nichtraucher sein
  • Ihre sportlichen Leistungen steigern
  • Ihre Partnerschaft reflektieren und stärken
  • Ihre kommunikativen Fertigkeiten optimieren
  • Ihre Ressourcen pflegen, neue Lebensenergie aufbauen
  • Ihre Kreativität und Ihre Intuition fördern
  • Ihren „persönlichen Weg“ finden – und gehen
  • Eröffnete Wahlmöglichkeiten bewusst wahrzunehmen,
    zu bewerten und zu ergreifen, inklusive aller Konsequenzen
  • Veränderungen anzunehmen und bei Bedarf auch von
    bisher Vertrautem Abschied zu nehmen
Trauma
Als psychologisches, seelisches oder mentales Trauma oder Psychotrauma (Plural Traumata, Traumen; griechisch Wunde) wird in der Psychologie eine seelische Verletzung bezeichnet. Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet allgemein Verletzung, ohne dabei eine Festlegung zu treffen, wodurch diese hervorgerufen wurde. In der Medizin wird mit dem Begriff Trauma (Medizin) eine Verwundung bezeichnet, welche durch einen Unfall oder eine Gewalteinwirkung hervorgerufen wurde. Analog hierzu bezeichnet man in der Psychologie eine starke psychische Erschütterung, welche durch ein traumatisierendes Erlebnis hervorgerufen wurde, als Psychotrauma. Der Begriff wird nicht einheitlich verwendet und kann sowohl das auslösende Ereignis, aber auch die Symptome oder das hervorgerufene innere Leiden bezeichnen.

Traumatisierende Ereignisse können beispielsweise Naturkatastrophen, Geiselnahme, Vergewaltigung oder Unfälle mit drohenden ernsthaften Verletzungen sein. Diese Ereignisse können in einem Menschen extremen Stress auslösen und Gefühle der Hilflosigkeit oder des Entsetzens erzeugen. Die hierdurch im Menschen hervorgerufene Angst- und Stressspannung kann bei der Mehrzahl der Betroffenen wieder von alleine abklingen. In besonderen Fällen jedoch, wenn diese erhöhte Stressspannung über längere Zeit bestehen bleibt und es keine Möglichkeit gibt, die Erlebnisse adäquat zu verarbeiten, kann es zur Ausbildung von teils intensiven psychischen Symptomen kommen. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen kommt somit zu der schmerzlichen Erinnerung noch ein psychisches Krankheitsbild hinzu, welches zusätzliches Leid verursacht. Das bekannteste dieser Krankheitsbilder ist die sogenannte posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Aber auch andere Krankheitsbilder können nach Traumatisierungen auftreten.

In der Alltagssprache kam es zu einer inflationären Verwendung des Begriffes, und häufig wird der Begriff des Traumas in Zusammenhang mit allen besonders negativen oder leidvollen Erfahrungen verwendet. In der medizinischen oder psychologischen Fachliteratur ist dieser Begriff jedoch wesentlich enger gefasst und bezieht sich ausschließlich auf Ereignisse, die psychische Folgestörungen auslösen könnten.

Quelle und weiter Infos: Wikipedia

Sexuelle Orientierungen
Sexuelle Orientierung

Heterosexualität:
Heterosexualität ist eine Form der Monosexualität und bezeichnet den (überwiegenden) Sexualtrieb, der auf das andere, also vom eigenen abweichende, Geschlecht gerichtet ist. Diese Form der sexuellen Identität gilt als vermeintliche Norm in unserer Gesellschaft.
Diese Norm und vor allem die Behauptung, Heterosexualität sei ein natürliches Phänomen sowie die Identifikation als 100% heterosexuell eines Menschen gilt es jedoch in Frage zu stellen,

Homosexualität:
Der Begriff Homosexualität wurde 1869 von Carl Maria Brenkers eingeführt und meint den (überwiegend) auf Menschen des eigenen Geschlechts ausgerichteten Sexualtrieb eines Menschen und gehört zusammen mit der Heterosexualität zu den Monosexualitäten. Früher wurde die Bezeichnung fast nur für Männer verwendet, heute gilt sie auch für Frauen. Homosexuelle Männer werden dabei als schwul bezeichnet, homosexuelle Frauen als lesbisch. Die Bezeichnung „homosexuell“ setzte sich gegenüber anderen Bezeichnungen wie “Urning” durch, die von der Vorstellung geprägt waren, Homosexuelle stellten neben Mann und Frau noch ein drittes, schwules und viertes, lesbisches Geschlecht dar.
Etwa 1-2 % der Frauen und 2-4 % der Männer in Deutschland gelten als homosexuell. Diese Zahl ist unter Jugendlichen erheblich höher (siehe auch: Entwicklungshomosexualität). Über die Entstehung von Homosexualität herrscht Unklarheit, eine genetische Beteiligung scheint möglich, allerdings gibt es kein „schwules Gen“.

Bisexualität:
Bisexualität bezeichnet die sexuelle Orientierung, bei der der Sexualtrieb, bzw. das romantische und sexuelle Interesse, sich gleichermaßen auf Männer und Frauen bezieht. Im Unterschied dazu steht die Monosexualität oder Unisexualität.
Man geht davon aus, dass alle Kinder bisexuell veranlagt sind, beziehungsweise sexuell ungerichtetes Interesse haben. Daraus entsteht meistens (aber nicht immer) eine Monosexualität, also Hetero- oder Homosexualität. Ungefähr 1-2% der Männer und 2-3 % der Frauen identifizieren sich als bisexuell, allerdings wird davon ausgegangen, dass bis zu 50% der Menschheit bisexuell ist (diese große Differenz kommt daher, dass Menschen sich nicht als bisexuell identifizieren, obwohl sie romantisches und/oder sexuelles Interesse oder Erfahrungen mit Menschen männlichen und weiblichen Geschlechts haben), impliziert man auch die sexuellen Phantasien der Menschen, wäre sogar die Mehrheit aller Menschen bisexuell.

Pansexualität:
Pansexualität oder Pansexualismus bezieht sich auf eine sexuelle Orientierung oder sexuelle Identität, die bei Wahl der Sexualpartner keinerlei Auswahl nach dem Geschlecht  trifft. Pansexuelle Menschen praktizieren insofern in der eigenen Sexualität  eine Überschreitung oder Überwindung der Geschlechterschranke.
Pansexualität ist abzugrenzen von der Bisexualität, bei der die sexuelle Orientierung spezifisch auf den Geschlechtsaspekt, nämlich auf beide Geschlechter, gerichtet ist.   Diese Begrenzung erlebt der pansexuell orientierte Mensch, der eine sexuelle Anziehung zu dem Menschen an sich erlebt, nicht. Deshalb ist die pansexuelle Orientierung auch nicht auf die beiden klassischen Geschlechter Mann und Frau eingegrenzt, sondern bezieht ebenfalls Zwitter, auch Intersexuelle oder Hermaphroditen genannt, mit ein.  Ebenfalls umfasst Pansexualität die mögliche Wahl von Transsexuellen, die auch als xx Männer oder Trans-Männer (genetisch Frauen, mit männlichem Phänotyp) und xy- Frauen oder Trans-Frauen (genetisch Männer mit weiblichem Phänotyp) bezeichnet werden.

Polysexualität:
Der Begriff Polysexualität (nach der griechischen Vorsilbe poly- für „viele“) weist über die mit Bisexualität bezeichnete sexuelle Orientierung, sich zu zwei Geschlechtern (sowohl biologische Frauen als auch Männern) hingezogen zu fühlen, hinaus und bezieht in die Orientierung auch Transsexualität (Veränderung des Geburtskörpers hin zu einem anderen Geschlecht) und Transgender (Infragestellung bzw. Wechsel geschlechtlicher Identitäten) ein.

Asexualität:
Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung zu anderen,[ oder Mangel an Interesse beziehungsweise Verlangen nach Sex.Asexualität ist nicht gleichbedeutend mit sexueller Abstinenz, welche den selbst auferlegten Verzicht auf sexuelle Aktivitäten trotz vorhandener Fähigkeit und Motivation dafür bezeichnet.Manche Asexuelle haben einvernehmlichen Sex, die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. Unter den am häufigsten genannten Gründen befinden sich der Wunsch nach Kindern oder weil sie sich gerade in einer Beziehung mit einem sexuellen Partner befinden.

Sapiosexualität:
Der fragwürdige Neologismus Sapiosexualität bzw. sapiosexuell beschreibt jene sexuelle Orientierung, die mehr bzw. vorwiegend auf den Verstand eines anderen Menschen denn auf dessen Körper ausgerichtet ist, wobei die sexuelle Stimulation vor allem durch eine hohe Intelligenz erfolgt. Eine sapiosexueller Mensch fühlt sich demnach von der Intelligenz mehr angezogen als von der äußeren Erscheinung. Der Begriff hat die lateinische Wurzel sapiens, was schlicht die Fähigkeit zur Wahrnehmung bezeichnet. Sapiosexualität bezeichnet also das Verhalten eines Menschen, der sich eher von der Intelligenz eines anderen angezogen fühlt als von seinem Körper. Sapiosexuualität findet man naturgemäß am häufigsten im Internet, wo man Beziehungen allein auf Grund geistiger Interaktion knüpft und der Körper vorerst außen vor bleibt. In manchen Fällen wird das alte Wissen vom Gehirn als mächtigstes Aphrodisiakum des Menschen bemüht, war es traditionell doch eher so, dass das  Gehirn Pause macht, sobald die Dinge zwischen zwei Menschen hormonell werden. Das Phänomen der Sapiosexualität erfordert nicht die physische Anwesenheit, was in der Zeit des Internets und der schnellen Kommunikation nahezu alle anderen Faktoren wie äußere Erscheinung, Aussehen oder Stimme vollkommen ausblendet, sodass der Fokus einzig und allein auf der Intelligenz und dem Intellekt des Gesprächspartners liegt.

Quellen:
http://www.gleichklang.de/pansexualitaet.html
http://de.wikipedia.org
http://queer-lexikon.net
http://lexikon.stangl.eu/12268/sapiosexualitaet/

 

 

Persönlichkeitsstörungen
Hiermit sind nicht  persönliche Befindlichkeiten gemeint, bei denen wir uns gerade einmal nicht wohlfühlen, sondern schwere Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens, bei denen bestimmte Merkmale der Persönlichkeitsstruktur in besonderer Weise ausgeprägt, unflexibel oder wenig angepasst sind.

Definition:
Persönlichkeitsstörungen sind überdauernde Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche Lebenslagen äußern, und somit vom flexiblen und in der bestimmten Situation angemessenen Verhalten abweichen.

Um die Persönlichkeitsstörung zu verstehen, ist es sinnvoll, sich zunächst einen groben Überblick über physiologische Persönlichkeitszüge zu verschaffen.

Durch Forschung in verschiedenen Populationen ist es gelungen, das sogenannte Big-five-model oder auch die fünf Persönlichkeitsfaktoren zu ermitteln, die zur wesentlichen Beschreibung einer Persönlichkeit eine Rolle spielen:

  • Extraversion (von kontaktfreudig bis zurückhaltend)
  • Gewissenhaftigkeit (von gründlich bis nachlässig)
  • Offenheit (von kreativ bis phantasielos)
  • Verträglichkeit (von friedfertig bis streitsüchtig)
  • Neurotizismus oder emotionale Stabilität (von entspannt bis überempfindlich)

Ist die Persönlichkeit gestört, sind folgende Kriterien erfüllt:

  • eines der oben genannten Merkmale ist stark dominierend
  • durch diese Dominanz des Merkmals kommt es zur Störung des subjektiven Befindens, aber auch des sozialen Verhaltens und der beruflichen Situation
  • diese Störung weist eine Stabilität auf und
  • wirkt sich auf das tägliche Leben aus, so dass das nicht mehr im normalen Sinn geführt werden kann.

Epidemiologie

Die Angaben über die Prävalenz schwanken stark. Für Deutschland gilt eine durchschnittliche Prävalenz von 11%, in psychiatrisch behandelten Gruppen ist die Prävalenz wesentlich höher und liegt bei 40-50 %.

Ätiologie und Pathogenese

Es existieren verschiedene Theorien zur Entstehung der Persönlichkeitsstörung.

Das Psychodynamische Modell:
Persönlichkeitsstörungen entstehen durch Störungen der einzelnen Entwicklungsstufen. In der oralen Phase werden eher abhängige und passiv-aggressive Persönlichkeitsstörungen erworben. In der analen Phase hingegen zwanghafte und rigide Störungen. Störungen in der phallischen Phase führen zur Unfähigkeit zu intimen Bindungen.

Lerntheorie:
Lerntheoretiker sehen die Persönlichkeitsstörungen als erlerntes Verhalten an. Hierbei spielen sowohl die operante Konditionierung als auch das Modell-Lernen eine Rolle.

Neurobiologische Ursachen:
In Zeiten der verbesserten Untersuchungstechniken lassen sich natürlich auch neurobiologische Gesichtspunkte nicht bestreiten. Bei Kindern, die später Persönlichkeitsstörungen erleiden, zeigen sich schon im Kindesalter Zeichen einer „minimal brain dysfunction“, das heißt leichte neurologische Auffälligkeiten, Allgemeinveränderungen im EEG, Verhaltensauffälligkeiten und morphologische Veränderungen im frontalen Kortex.

Genetische Ursachen:
Auch bei den Persönlichkeitsstörungen spielt die genetische Disposition eine große Rolle. Dies trifft insbesondere für dissoziale Störungen und Borderline-Störungen zu.

Einteilung

Die Persönlichkeitsstörungen werden je nach Merkmalsausprägung nach ICD-10 in verschiedene Typen eingeteilt:

  • paranoide Persönlichkeitsstörung (F 60.0)
  • schizoide Persönlichkeitsstörung (F 60.1)
  • schizotype Persönlichkeitsstörung (F 21)
  • dissoziale Persönlichkeitsstörung (F 60.2)
  • impulsive Persönlichkeitsstörung (F 60.30)
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung (F 60.31)
  • histrionische Persönlichkeitsstörung (F 60.4)
  • anankastische Persönlichkeitsstörung (F 60.5)
  • ängstliche Persönlichkeitsstörung (F 60.6)
  • asthenische Persönlichkeitsstörung (F 60.7)
  • andere spezifische Persönlichkeitsstörung (F 60.8), hierunter fallen:
    • narzisstische Persönlichkeitsstörung
    • exzentrische Persönlichkeitsstörung
    • haltlose Persönlichkeitsstörung
    • unreife Persönlichkeitsstörung
    • passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung
    • neurotische Persönlichkeitsstörung

    Quelle: http://www.doccheck.com/de/

 

Kollusion
Unter Kollusion versteht man in der Psychologie ein oft unbewusstes Einvernehmen, d. h. ein uneingestandenes, oft aufgrund unbewusster psychischer Motive bzw. Konflikte unbewusst abgestimmtes Zusammenspiel zweier oder mehrerer Personen.

Hinsichtlich einer Zweierbeziehung hat Jürg Willi den Begriff Kollusion für Fälle geprägt, in denen die neurotischen Dispositionen beider Partner wie Schlüssel und Schloss zusammenpassen. In diesen Fällen haben beide Partner bestimmte zentrale Konflikte aus früheren seelischen Entwicklungsphasen in ihrer Persönlichkeit nicht verarbeitet und leben nun entgegengesetzte, sich zunächst aber ergänzende „Lösungsvarianten“ dieser inneren Konflikte aus. Die Partner spielen unbewusst füreinander, oft klischeehafte und stereotype, wechselseitig komplementäre Ergänzungsrollen zur Aufrechterhaltung der Beziehung. Bei Paaren, bei denen z. B. eine narzisstische Störung im Vordergrund steht, findet sich oft eine Konstellation, in der einer der Partner bewundert werden will und der andere ihn gern bewundert und idealisiert, indem er seinen eigenen nicht gelebten Narzissmus an den anderen delegiert (im Sinne einer interpersonalen Abwehr), während gleichzeitig ein Stück von dessen grandiosem Abglanz auch auf ihn als Partner fällt. Im Zusammenleben kommt es in dem kollusiven neurotischen Arrangement im Laufe der Zeit häufig zu einer zunehmenden Polarisierung, mit der Folge, dass die dann gelebten Extrempositionen für einen oder beide Partner belastend werden (wenn beispielsweise der eine Partner immer unselbstständiger, der andere immer selbstständiger und dominanter wird).

Quelle: Wikipedia

Paartherapie
Paartherapie (auch: Eheberatung) ist eine Form psychologischer Arbeit, mit dem Ziel der Aufarbeitung und Überwindung partnerschaftlicher Konflikte. Sie stellt, anders als die Psychotherapie in Gruppen, keine Heilbehandlung dar. Paartherapie dient primär der Bearbeitung akuter oder chronischer Konflikte in einer Paar- bzw. Zweierbeziehung.

Die Grenzen zwischen Paartherapie und Eheberatung sind fließend, in Deutschland sind beide Tätigkeiten als nichtheilkundliche psychologische Tätigkeiten rechtlich nicht separiert. Methodisch ist die Paartherapie beim Therapeuten jedoch oft tiefergehend und länger angelegt als dies bei der reinen Eheberatung, etwa in einer Beratungsstelle, der Fall ist.

Als Paartherapeuten oder Eheberater tätig sind vor allem Psychologen, Sozialpädagogen und Seelsorger. Angestrebt wird, dass bei Ehekrisen möglichst beide Partner einbezogen werden, allerdings kann auch die individualpsychologische Arbeit ein Teil des paartherapeutischen Prozesses sein.

Voraussetzungen

Voraussetzung für eine erfolgreiche Beratung ist die Akzeptanz der beratenden Person durch die Ratsuchenden sowie die Einsicht, dass eine problembehaftete Partnerschaft nicht die „Schuld“ nur eines der Partner ist. Hilfreich ist auch ein Verständnis dafür, dass der Paartherapeut bzw. Eheberater weder Schiedsrichter noch Problemlöser ist, sondern in aller Regel Moderator und Begleiter des paartherapeutischen Prozesses.

Vorgehen

Beratung meint nicht das Unterrichten von beziehungsrelevantem Wissen, sondern die Vermittlung und Umsetzung von Beziehungskompetenz in das jeweilige individuelle Lebenskonzept. Die Förderung und Stärkung der Autonomie der ratsuchenden Menschen ist dabei zentrales Ziel von jeder Paararbeit.

Beispiele für in der Paartherapie angewandte Methoden:

  • Gesprächsführung nach Carl Rogers,
  • Techniken der Mediation,
  • Rollenspiele aus der Gestalttherapie
  • Kommunikationstraining

Wesentliches Ziel von Beratung ist es Einzelnen, Paaren und Familien zu befähigen, ihre Konflikte zu verarbeiten und ein höheres Maß an persönlicher Entfaltungs-, Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit zu erreichen, und zwar unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der jeweiligen Partnerschaft.

Paartherapeuten bemühen sich in der Regel zunächst, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Partner ihre verschiedenen Bedürfnisse, Ängste und Befürchtungen zum Ausdruck bringen und abklären können. Dies kann der Ausgangspunkt für einen Verständigungsprozess sein, in dem ein tieferes Verständnis der Partner für die Konfliktdynamik, die eigenen Anteile daran und die Persönlichkeit des jeweils anderen entsteht, so dass im Idealfall eine vertiefte seelische Beziehung mit mehr Flexibilität, Toleranz, Offenheit und Nähe ermöglicht wird. Dieser Prozess kann eine neue Basis für ein Leben miteinander (und nicht gegeneinander) entstehen lassen.

Quelle und weitere Infos: Wikipedia

 

 

Heilpraktiker für Psychotherapie
Psychotherapie mit einer Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz beschreibt eine Besonderheit des deutschen Gesundheitswesens. Heilpraktiker sind in Deutschland neben psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten befugt, Psychotherapie auszuüben. Seit 1993kann Psychotherapie auch von Personen ausgeübt werden, denen eine „Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung als Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie“ (Heilpraktiker für Psychotherapie) erteilt wurde.

Abgrenzung

Mit Psychotherapie (Heilpraktikergesetz) ist heilkundliche Psychotherapie gemeint. Nichtheilkundliche psychologische Verfahren fallen nicht darunter.Heilpraktiker ist, wer die Heilkunde berufsmäßig ausübt, ohne als Arzt approbiert zu sein.

Der Beruf des Heilpraktikers ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Es gibt keine vorgeschriebene Regelausbildung. Die Ausübung des Berufs bedarf aber der staatlichen Erlaubnis durch die zuständige Landesbehörde. Eine erteilte Erlaubnis hat bundesweite Gültigkeit.

Die Gestaltung und Ausführungen der Prüfungen fallen unter das Landesrecht. Die Überprüfung enthält Fragen zum Basiswissen hinsichtlich psychischer Krankheiten und Persönlichkeitsstörungen, Diagnostik, Rechts- und Berufskunde und Therapieformen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Eine Zulassung zur mündlichen Überprüfung erfolgt nur, wenn die schriftliche Überprüfung bestanden wurde.

Die Überprüfung für Heilpraktiker (Psychotherapie) erfolgt bezüglich Kenntnissen in Psychiatrie, Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.

Für Heilpraktiker mit einer auf Psychotherapie beschränkten Heilerlaubnis sind entsprechende Kenntnisse in einem Psychotherapieverfahren, das allgemein gültigen Kriterien an Psychotherapieverfahren genügt, die Voraussetzung für die Befähigung, Patienten psychotherapeutisch behandeln zu können. Die Befähigung setzt auch Grundkenntnisse in den wissenschaftlichen anerkannten Psychotherapieverfahren voraus.

Methoden

Heilpraktiker sind in der Wahl der Therapiemethoden frei. Eine von Heilpraktikern angewandte Therapiemethode muss nicht wissenschaftlich anerkannt sein. Heilpraktiker sind verpflichtet, die Grenzen der angewandten Methoden zu kennen und Patienten gegebenenfalls an einen Arzt oder Psychiater zu überweisen.

Verschwiegenheitspflicht

Eine zivilrechtlich verbindliche Verschwiegenheitspflicht des Heilpraktikers entsteht durch den mündlichen oder schriftlichen Behandlungsvertrag. Heilpraktiker unterliegen nicht der strafrechtlichen Verschwiegenheitspflicht nach § 203 StGB. Artikel 3 der Berufsordnung für Heilpraktiker sieht eine Schweigepflicht vor, jedoch ist diese nur für Verbandsmitglieder zivilrechtlich verbindlich. Heilpraktiker haben in Strafverfahren kein Zeugnisverweigerungsrecht nach § 53 StPO, wie es u.a. für Ärzte, psychologische Psychotherapeuten und geistliche Seelsorger gilt.

Abrechnung

Psychotherapie auf rechtlicher Grundlage des Heilpraktikergesetzes ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kostenübernahme durch private Krankenversicherungen ist von den jeweils im individuellen Versicherungsvertrag versicherten Leistungen abhängig. Beihilfestellen des öffentlichen Dienstes übernehmen Heilpraktikerkosten nicht regelhaft. Gemäß § 4 Nr. 14 Buchst. a UStG sind Heilbehandlungen im Bereich der Humanmedizin umsatzsteuerfrei.